VBE: Viele Fragen der Schulpolitik bleiben unbeantwortet
Die Koalition deutet an dieser und an anderer Stelle - 105-prozentige Lehrerversorgung vorsorglich an Grundschulen - an, mehr Lehrer einstellen zu wollen.
VBE-Vorsitzender Udo Beckmann lobt diese Ankündigung, kritisiert jedoch: „Die dafür notwendigen Lehrkräfte dafür wird man nicht finden, wenn weiterhin die Frage der gerechten Bezahlung ausgeklammert wird.“ Der Lehrervertreter zeigte sich enttäuscht, dass die entscheidende Forderung A13/E13 für alle Lehrkräfte im Koalitionsvertrag keine Beachtung findet.
Der VBE erwartet darüber hinaus von der neuen Landesregierung, dass die von rot-grün ausgeklammerte bessere Bezahlung von stellvertretenden Schulleitungen umgehend beseitigt wird. Auch hier bleibt der Koalitionsvertrag schwammig.
Für die Sicherung des Schulangebots im ländlichen Raum ist es ein gutes Signal, dass Real- und Sekundar-schulen zweizügig fortgeführt werden können. Ebenso wichtig wäre es, die Gründungsbedingungen für Se-kundarschulen dem anzupassen.
Durch den Koalitionsvertrag im Bereich Schule sieht der VBE die Gefahr einer stärkeren Einflussnahme der Wirtschaft auf Schule. „Besonders kritisch sehen wir vor diesem Hintergrund, die Absicht das Projekt „teach first“ auszubauen“, sagt Beckmann.
Ablehnend steht der VBE NRW auch der Veröffentlichung von Qualitätsberichten im Internet gegenüber, da hier durch die Hintertür ein Schulranking eingeführt wird.
Zum Thema Inklusion bleiben viele Fragen unbeantwortet. Insbesondere wie die notwendige sonderpädagogische Förderung in den bestehenden inklusiven Lerngruppen sichergestellt werden soll. Allein die Absicht, keine weiteren Förderschulen zu schließen, ist ein wichtiger Schritt, löst aber nicht das Problem der Lehrerversorgung mit Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen.
Beckmann sagt: „Der VBE wird sich in den kommenden Wochen weiter mit den Details des Koalitionsvertrags kritisch auseinandersetzen.“
Den Koalitionsvertrag finden Sie hier
Pressemitteilung 28-2017
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